Waldrennach, ein Stadtteil von Neuenbürg ist ein Waldhufendorf und liegt 552-581 m ü. NN am Ende der Enz-Nagoldplatte. Das Dorf ist umgeben von Wiesen und Wäldern. Die Höhenlage bietet an guten Tagen eine Fernsicht vom Rheintal und bis zu den Pfälzer Bergen. Bester Aussichtspunkt ist der Wasserturm, ein Wahrzeichen Waldrennachs

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Neuenbürg

Die malerische Stadt an der Enz

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Neuenbürg mit seinen gepflegten Fachwerkhäusern, liegt am Nordrand des Schwarzwaldes. Die Enz hat hier einen wunderschönen Umlaufberg, den 402 Meter hohen Schlossberg geschaffen. Auf diesem platziert überragt das Neue Schloss und die Ruine des Alten Schlosses die Stadt.
Das Stadtgebiet ist das Zentrum eines großen Reviers von Eisenerzgängen, in dem bis 1868 Bergbau betrieben wurde. Es war damals mit der weitbekannten Sensenfabrik „Haueisen und Sohn“ und dem riesigen Rotenbach-Sägewerk ein Mittelpunkt der alten Arbeitswelt. Aber als würdiges Oberamtsstädtchen war Neuenbürg auch der lokale Verwaltungsmittelpunkt !
Älteste Bodenfunde deuten auf eine erste Besiedlung des Neuenbürger Schlossbergs bereits um 2000 v. Chr. hin. Im Zuge der Besiedelung des Nordschwarzwalds (11./12. Jahrhundert) wurde die "Neue Burg" (Novum Castrum) erbaut. Mit dem Bau der Burg entstand im Tal, im Bereich des heutigen Stadtgebiets eine Siedlung, die im Jahr 1219 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Der Ort wurde im Jahr 1274 mit Mauern umgeben und zur Stadt erhoben. Durch kaiserliches Privileg erhielt die Stadt das Recht auf 2 Jahrmärkte und einen Wochenmarkt. 1320 kam die Stadt in württembergischen Besitz und wurde um 1420 zu einer württembergischen Obervogtei erhoben. Durch den Sitz der Obervogtei, durch Aufblühen von Handel und Gewerbe und durch die Lage zu Baden war das Amt Neuenbürg zugleich Zollgrenzbezirk. Das Alte Schloss, eigentlich eine Burg, war Herzog Christoph zu bescheiden. Er baute sich 1553 das Neue Schloss. In dem ist heute das Forstamt untergebracht. Im Moment wird das Schloss generalsaniert und ausgebaut, so dass u.a. ein Reginalmuseumund auch ein Restaurantbetrieb untergebracht werden können.

Aus der Obervogtei Neuenbürg hat sich Anfang des 19. Jahrhunderts das spätere Oberamt entwickelt. Die Stadt war von diesem Zeitpunkt an bis 1938 Verwaltungsmittelpunkt im nördlichen württembergischen Teil des Schwarzwalds. In Neuenbürg war der Sitz der Behörden und die weiterführenden Schulen, zudem ging von Neuenbürg die ärztliche Versorgung des Umlandes aus. Zum Oberamt Neuenbürg gehörten 35 Gemeinden, von der Fläche her, war es ein mittelgroßer Oberamtsbezirk im Königreich Württemberg. Nach der Auflösung der Oberämter im Jahr 1938 kam der gesamte Bereich zum Landkreis Calw.

In derSt.- Georgs- Kirche (auf halber Höhe des Schlossberges) befindet sich ein sehr schöner Freskenzyklus aus der Mitte des 14. Jahrhunderts mit Darstellungen der Jugend Christi, der Marienkrönung und des Todes der Maria.

Der Wald, der Schloss und Burgruine umgibt, ist prächtig. Neben vielen alten und großen einheimischen Bäumen wachsen auch exotische Pflanzen, die hier angesiedelt wurden. Es gibt zahlreiche Spazierwege.

Südöstlich von Neuenbürg, an der Straße nach Waldrennach, liegt das Besuchsbergwerk Frischglck - eine alte Eisenerz-Grube. Seit Jahren ein Besuchermagnet besonderer Art.

Vieles ist vergangen, das malerische Städtchen ist geblieben. Mit dem Schlossberg, seinem Flussbogen, den Uferwegen, den Treppchen und Steigen, Gärtchen und Halden ist es von jedem Standpunkt aus ein erfreulicher Anblick, eine Augenweide ringsum. Ein lohnendes Wanderziel allemal !

Seit 1973 ist die Stadt Neuenbürg dem Enzkreis zugeordnet. Die heutige Stadt Neuenbürg mit den drei Stadtteilen Arnbach, Dennach und Waldrennach entstand mit der Gemeindereform zum 1. Januar 1975.

Waldrennach Blick
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Waldrennach entstand zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert unter dem Namen ‚Waldrohne’ im Neuenbürger Waldgang. Erstmalige urkundliche Nennung stammt aus dem Jahre 1404 mit dem Namen Wald-Rinnach. 1567 kommt Waldrennach zum Kirchenspiel Neuenbürg und am 1. Januar 1975 durch das Gemeidereformgesetz zu Neuenbürg

Auf der Gemarkung Waldrennach fand man bei archäologischen Ausgrabungen im Schnaizteich keltische Rennöfen aus dem 5 Jahrhundert v.Chr

Brunnen

Waldrennach hatte Ende 2015 ca. 730  Einwohner. In der Ortsmitte befinden sich das alte Schulhaus (erbaut 1845, heute Rathaus), das 1910 erbaute Zwei-Klassen-Schulhaus (heute Kindergarten).

Markantestes und zugleich dominierendes Bauwerk in Waldrennach ist der Wasserturm, der in den Jahren 1976/77 erstellt wurde. Bedingt durch die Lage des Stadtteils auf dem Höhenrücken konnte der notwendige Wasserdruck nur durch die Erstellung des Turmes überall gewährleistet werden. Durch die exponierte Lage des Turmes, der manchmal auch als Aussichtsturm genutzt wird, bietet sich von der Aussichtsplattform ein herrliches Panorama.
Direkt am Wasserturm befindet sich ein Kneipp- Wassertretbecken, eine gute Möglichkeit für Wanderer, die gestressten Füße zu kühlen
Außerdem gibt es am Wasserturm noch einen wunderschönen Brunnen.

Turm

Der Angelstein

Angelstein

Trotz seiner scheinbar isolierten Lage mitten im Wald hat Waldrennach bewegte Zeiten durchlebt.

Die früheren Kriege, so der 30jährige Krieg und die Kriege zur Zeit Ludwig des XIV sowie die napoleonischen Feldzüge, brachten viel Unruhe und Not für die Einwohner mit sich.

In diese Zeit fällt auch ein Ereignis, das sich zutrug, als die französischen Revolutionstruppen um 1690 in unsere Gegend kamen. Die soll damals sogar ein Kind zur Welt gebracht worden sein.

Im Neuenbürger Heimatbuch von 1928 heißt es dazu: „Vor zwanzig Jahren (1908!?) ist diese Inschrift angebracht worden.

Waldrennach

Eine Gedenktafel weist darauf hin. Die Inschrift lautet:

„Hier ist geboren Gottfried Burkhardt den 1.Jänner 1796,
zur Zeit, da die Leute vor den französisschen Krigern geflohen sind.
Nachheriger Sägmüller im Größeltal.
Gemeinde Waldrennach"

St. Georg Kapelle

Der Wasserturm

Auf halbem Wege zur Stadt, umgeben von einem stillen alten Friedhof liegt die St. Georgs-Kirche. Ursprünglich gehörte die äußerlich schlichte aber sehr alte Kirche zum Schloss. Der älteste Teil ist wahrscheinlich der Turm welcher ca. aus dem 12/13 Jahrhundert stammt. Schon das Äußere der Kirche vermittelt Überraschendes und Rätselhaftes. Grabsteine von Kindern und verschiedenen Einzelpersonen im Außenbereich, mittelalterliche Fresken und Grabplatten aus vier Jahrhunderten im Inneren. Die Geschichte der Kirche gibt noch immer Rätsel auf. Das exakte Baudatum ist nicht bekannt, auch die Funktion der Kirche bis nach der Reformation ist nicht zweifelsfrei geklärt.

Nach der Reformation wurde die Kirche bis Anfang des 20. Jh. als Friedhofskapelle genutzt. Der Turm diente in Kriegszeiten als Fluchtort und Lager für Vorräte und Waffen
Die Malereien entstanden um die Mitte des 14. Jh. (West- und Südwand) und um 1460 (Triumpfbogen). Untere Reihe: Jugend-Christ-Zyklus, beginnend mit der Verkündigung an Maria (Mitte Südwand), endend mit der Szene des 12-jährigen Jesus im Tempel (nördliche Westwand). Obere Reihe Südwand: Pfingsten, Marientod und Marienkrönung. Westwand: ein figurenreiches Jüngstes Gericht mit eindrucksvollem Höllenrachen. Triumpfbogen: Jüngstes Gericht (um 1460); im Bogen noch schwach erkennbar, von anderer Hand gemalt, eine einfache Darstellung der sechs klugen und törichten Jungfrauen. Chor: Christus in Segnungsgebärde, darunter Wappen, wohl Umrahmung für ein früheres Sakramentshaus.
Im Chor und an den Außenwänden befinden sich insgesamt 23 Grabplatten. Die älteste, 1412 datiert, ist Conrad von Gültlingen, Obervogt von Neuenbürg, gewidmet. An die letzte Bestattung in der Kirche erinnert der Stein von 1791 für den Forstmeister Friedrich Carl Reinhard von Gaisberg. Auffallend sind die fein gearbeiteten Steine für junge Frauen, die den großen Schmerz der Eltern ausdrücken. Nordwand: ein farbig gefaßtes, plastisches Grabdenkmal zur Erinnerung an Charlotte Wilhelmina Eva von Wechmar, der im Alter von 14 Jahren gestorbenen Tochter des Oberforstmeisters von Wechmar; für ihre Schwester Elisabeth von Brandenstein (Ostwand, im Boden eingelassen), Friederike Sophie Behr (Südwand Außenseite).

 

Die Fassung deckt sich aber in keiner Hinsicht mit den geschichtlichen Tatsachen (die Franzosen kamen ja erst im Juli 1796) und mit Recht haben sachkundige Neuenbürger damals gegen diese Fälschung Stellung bezogen”.
Der Angelstein ist heute ein beliebter Zielpunkt für Spaziergänger und Wanderer. Er ist auf einem Wanderweg welcher von Waldrennach nach Neuenbürg führt, nach einer Wegstrecke von ca. 1 Km zu erreichen. Er liegt am Osthang des 556 Meter hohen Sägkopfes, einer bewaldeten Kuppe zwischen dem Enztal im Norden und dem Grösseltal im Osten.

Gedenktafel
Kapelle